Mittwoch, 18. Februar 2015

Ein bisschen zu viel Abenteuer ...

Die letzten vier Tage waren anstrengend, abenteuerlich und ereignisreich. Nach Hokitika bin ich weiter südlich in den Ort Franz Josef gefahren. Mit dem Bus waren das zwei Stunden. 
Mit den anderen beiden habe ich das Zimmer bezogen und da wir erst nachmittags um halb 5 angekommen sind, sind wir auch direkt los um zum Aussichtspunkt vom Gletscher zu gehen. Der Gletscher ist das besondere an Franz Josefs. Ansonsten ist dort eigentlich nicht viel los.  
Zu Fuß waren das circa 15 km und wir waren mit Foto Pausen gute 3 Stunden unterwegs. Seit ich in Neuseeland bin war das der erste Schnee den ich gesehen habe. Leider war es ein wenig nebelig, als wir dort waren. Momentan ist hier aber auch Sommer und es fängt erst in ein paar Monaten an zu schneien. Beeindrucken fand ich, wie sich der Gletscher über die Jahre verändert hat, denn wir haben eine Informationstafel dazu gelesen. Die Gletscherzunge ist kleiner geworden, da alles geschmolzen ist und der Schnee ist teilweise sehr dreckig. 









Pünktlich zum Abendessen waren wir dann wieder im Hostel. Es gab mal wieder Nudeln und diesmal mit Ketchup, da wir nicht mehr wirklich was anderes zu essen hatten. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal etwas anderes außer Nudeln gegessen habe. 
Als Backpacker ist das Hauptthema ESSEN. Jeder redet über sein Abendessen und wir tauschen immer alle aus, was wir gerne leckeres Essen würde.  Da Neuseeland recht teuer ist, kann man sich hier aber nicht viel leisten. Die meisten essen Nudeln oder Reis. Fleisch ist hier besonders teuer, weshalb ich hier quasi einen Monat als Vegetarier lebe. 
An unserem zweiten Tag in Franz Josefs wollten wir noch eine kleine Wanderung zu einen Berg machen und dann von der Bergspitze aus die Aussicht genießen. Leider sind wir nur bis zu dem Berg gekommen, da der Weg auf den Berg wegen abfallenden Steinen gesperrt war. 







Also sind wir wieder zurück zum Hostel. Immerhin haben wir uns ein paar Kilometer bewegt. 
So haben wir den kleinen Ort noch ein bisschen erkundet, bevor es dann mittags mit dem Bus 5 Stunden nach Wanaka ging.
In Wanaka sind wir abends angekommen und ich habe ein anderes Hostel als die beiden anderen. Sie heißen übrings beide Jana. Meist bin ich aber eigentlich den ganzen Tag bei den anderen im Hostel. Wir haben uns auch abends, nachdem wir wieder Nudeln gegessen haben, am See getroffen.




 Dort haben wir noch etwas zusammengesessen, bis es abends so kalt und spät wurde, dass wir in Hostel zurück sind und geschlafen haben. 
An den gestrigen Tag kann ich mich leider noch besonders gut erinnern. Ich wollte mit einer der beiden Janas einen Walk zu den Roy's Peak machen. Von dem Berg aus kann man die wunderschöne Landschaft sehen, denn hier sind überall Seen und Berge und das soll wirklich toll aussehen. Von der Stadt aus ist das insgesamt ein 23 km Walk und man muss erst einmal 6 Kilometer zu einem Parkplatz laufen und von dort aus beginnt der Wanderweg auf den Berg, der nochmal 11 Kilometer Lang ist. Danach muss man auch wieder die 6 Kilometer zurück in die Stadt laufen. Zumindest in unserem Fall, da wir kein Auto haben und immer alle Strecken laufen, obwohl ich schon super viele Blasen an den Füßen habe und nichtmal mehr wirklich meine Schuhe anbekomme. Deshalb laufe ich immer erst in Flipflops und ziehe dann bei Bergwanderungen meine festen Schuhe an. 
Also haben Jana und ich uns gegen 10 Uhr auf den Weg in Richtung Carpark (Parkplatz) gemacht. Dort gab es keinen Wanderweg hin und wir sind, wie viele andere auch, neben der Straße auf der Wiese gelaufen, sodass uns die Autos immer entgegen kommen. 



Ich bin vorausgelaufen und Jana hinter mir her. Alle Autos haben auch immer einen kleinen Bogen um uns gemacht, obwohl wir ein ganzes Stück neben der Fahrbahn gelaufen sind, besonders wenn uns Autos entgegen gekommen sind. Nunja bis uns dann ein Wohnmobil entgegen gekommen ist. Mit ist gleich aufgefallen, dass er wirklich sehr nah an der Wiese fährt und so schnell konnte ich auch garnicht reagieren, da ist er an mir vorbei gerauscht ohne abzubremsen oder ein Stück auszuweichen. Übersehen hätte man uns auch nicht können, denn ich bin in einer knallig pinken Hose rumgelaufen. Jedenfalls ist das Wohnmobil so dicht an mir vorbeigefahren, dass noch maximal 2 cm Platz zwischen ihm und mir waren. Glücklicherweise habe ich mich während er an mir vorbei fuhr noch nach rechts Weg drehen können, sodass er mich nicht umfährt. Anderenfalls hätte das Wohnmobil mich mitgenommen. Noch während ich mich nach rechts umgedreht habe, wollte ich Jana zurufen, dass sie aufpassen und nach rechts ausweichen soll. Leider war es schon zu spät und es gab nur noch einen lauten Knall und als ich mich umgedreht habe, lag Jana auch schon am Boden und das Wohnmobil hat sie mit dem Spiegel erwischt und umgehauen. Natürlich bin ich sofort zu ihr und nette Neuseeländer haben auch sofort angehalten und einen Krankenwagen und alles weitere gerufen. Das war ein ganz schöner Schock. Die Polizei kam dann recht schnell, um den Verkehr und alles weitere zu regeln. Auf den Krankenwagen mussten wir aber bestimmt eine halbe Stunde (mir kam es wie eine Ewigkeit vor) warten, denn das nächste Krankenhaus ist ein Stück weiter weg. Ich bin den beiden neuseeländischen Männern sehr dankbar, die sich um Jana und mich gekümmert haben, als wir auf den Arzt gewartet haben. Jedenfalls sind wir dann mit dem Krankenwagen in das Medical Center hier in Wanaka gefahren und dort wurde ich dann nochmal von der Polizei befragt. Jana hatte sehr Glück und hat einen geprellten Arm und eine ordentliche Gehirnerschütterung, aber das ganze hätte auch anders ausgehen können... 
Am Ende des Tages habe ich so nochmal ein paar Stunden im Krankenhaus verbracht, wo dann auch noch die andere Jana dazu kam. 
Abends sind wir dann zurück zum Hostel und Jana musste eine Nacht im Krankenhaus bleiben. 
Wir haben dann mal wieder Nudeln gegessen und haben dann spontan mit drei anderen Freunden von den Janas, die zufällig auch in Wanaka waren, beschlossen ins Kino zu gehen. Hier war das wirklich besonders, denn man konnte in Sofas sitzen oder sogar in einem Auto. Dort mussten wir nach dem Film natürlich noch ein Foto machen, auch wenn es sehr dunkel war.



Heute bin ich dann etwas durch den Ort geschlendert und bin dann zu den anderen beiden ins Hostel. 




Jana ist mittlerweile aus dem Krankenhaus zurück uns muss sich noch etwas ausruhen. Heute Nachmittag fahren wir dann alle zusammen weiter nach Queenstown und dort werde ich noch zwei Tage mit den beiden verbringen, bevor ich dann wieder alleine weiter ziehe.

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